Skip to main content

B.A.R.F & Frostfutter (Bones and Raw Food)

BARF steht für „Bones And Raw Food“, also „Knochen und Rohkost“. BARF ist ein Ernährungskonzept für Hunde, welches den Hund ein Leben lang begleitet. Seit Jahren wird heftig unter Hundehaltern und auch von Tierärzten diskutiert, ob BARF für den Hund denn gesundheitlich vertretbar ist. Man achtet dabei aber besonders auf Krankheiten, die von einer bestimmten Ernährungsweise her begünstigt werden. Auch Hundesportler, die sich intensiv mit der Gesundheit des Tieres beschäftigen, stellen sich mit dem Ernährungskonzept von BARF auseinander. 

Das Grundprinzip von BARF ist das sich der Hund ausschließlich von rohem Fleisch, Knochen und Gemüse ernährt. Wir sollten ja nicht vergessen das diese Tiere im Grunde genommen Fleischfresser sind.  

Eine grobe Einteilung von B.A.R.F. sind folgende

  • Muskelfleisch

Im rohen Fleisch generell sind Proteine, Mineralien, Fette, Wasser und Vitamine enthalten, die unser Hauswolf benötigt. Spezielle Fleischsorten, wie Geflügel liefern außerdem essentielle Fettsäuren, genauso wie Fisch. Zum Geflügelfleisch kann man noch sagen, dass auch dieses roh gefüttert werden kann, weil unserem Hund Salmonellen nichts ausmachen. Er ist, wie schon öfter erwähnt, ein Fleischfresser.

  • Innereien

Rinderlunge – Rinderlunge ist besonders mager und fettarm, weswegen sie sich gut als Futterzusatz bei leichtfuttrigen Hunden eignet. Bei einer großen Menge an „Volumen“ besitzt sie dadurch kaum Energie.

Rinderleber – Rinderleber ist besonders wertvoll, da sie viel Eisen und viele Vitamine (A, B 2, B 12, Biotin etc.) enthält, allerdings sollte man keine zu großen Mengen an Leber füttern, weil eine Vitamin A Überversorung zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Rinderniere – Rinderniere ist besonders eiweißreich, enthält aber wenig Fett. Niere sollten Sie nur 1 – 2x die Woche füttern, weil größere Mengen abführend wirken können.

Pferdeleber – Pferdeleber bietet Abwechslung zur Rinder- oder Hirschleber. Aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts ist sie besonders gut für laktierende Hündinnen geeignet.

Hirschleber – Die Hirschleber ist eine gute Alternative zur Rinderleber für Allergiker. Auch hier gilt: Sie besitzt besonders viele Vitamine und Mineralien, sollte aber nicht zu oft verfüttert werden.

Euter vom Rind – Das Euter vom Rind ist besonders fett- und calciumreich, weswegen es sich gut als Ergänzungsfuttermittel bei Welpen eignet. Außerdem ist es dann seiner hohen Energiedichte besonders gut, um Hunde aufzupäppeln, die krank oder unterernährt sind.

Pansen vom Rind – Pansen vom Rind ist besonders hochwertig, weil er die bereits vorverdauten Grünpflanzen der Futtertiere enthält. Die Bakterien im Rinderpansen haben diese bereits aufgeschlossen und in hochwertiges Protein umgewandelt.

Pansen vom Lamm – Der Pansen vom Lamm ist eine gute Alternative für Allergiker zum Rinderpansen, auch er enthält hochwertiges Protein, viele Vitamine und Mineralstoffe. In seinem Geruch steht er dem Rinderpansen allerdings in nichts nach….

Trockenpansen – Der Trockenpansen vom Rind enthält alle wichtigen Vitamine und Mineralien des grünen Pansens und ist besonders gut als begehrtes Leckerlie geeignet.

  • Fisch

Fisch sehr viele essentielle Fettsäuren. Außerdem macht sein hoher Jod- und Vitamingehalt ihn zu einem wertvollen Futtermittel. Allerdings muss man darauf achten, dass die meisten Fischarten sehr fettreich sind. Ein weiteres Problem ist, dass Fische s.g. Thiaminasen enthalten, das sind Enzyme, die Vitamin-B1 spalten. Bei zu häufiger Fütterung kann es dann zu einem Vitamin-B1-Mangel und in Folge dessen zu einer Blutarmut kommen. Ich empfehle einmal die Woche eine Fischmahlzeit, um dem Hund die wertvollen Fettsäuren und Vitamine zu liefern.

  • Rohe Knochen

Rohe Knochen sind aus mehreren Gründen ein fester Bestandteil eines Barf-Futterplans. Ein wesentlicher Punkt ist die Zahnpflege. Beim Kauen und Abfieseln des Fleisches vom Knochen putzt sich der Hund die Zähne und kommt dabei an Zwischenräume, die er beim Zerbeißen (sofern er es beißen würde und nicht einfach hinunter schlingt) von Trockenfutter gar nicht kommt.

Außerdem enthalten auch sie wichtige Mineralien und andere Nährmittel: Eisen, Fett, Mineralien, Enzyme und natürlich Calcium sind nur einige davon. Knochen dürfen im Übrigen nicht nur Beknabbert, sondern durchaus auch komplett aufgefressen werden.

  • Milchprodukte

Michprodukte sind in der Hundeernährung umstritten. Der enthaltene Milchzucker, die Lactose, kann von vielen Hunden nicht gespalten werden. Werden dann zu viele Milchprodukte verfüttert, bekommt der Hund Durchfall und andere Verdauungsbeschwerden.

  • Eier

Auch bei der Verfütterung von Eiern spalten sich die Geister der Experten. Grundsätzlich gilt: Das Eiklar sollte nicht im Hundenapf landen, weil es Avidin enthält, das Vitamin H, auch bekannt als Biotin, im Darm bindet. Bei zu häufiger Fütterung kommt es dann zu Biotin-Mangelerscheinungen. Das Fell wird stumpf und die Haut ist nicht mehr optimal gegen Infektionen geschützt, so dass Hauterkrankungen auftreten. Das Eigelb ist sehr reichhaltig an Vitaminen, essentiellen Fettsäuren und Spurenelementen. Selbst die Eierschale ist sehr empfehlenswert: Sie ist ein guter Lieferant von Calcium, das der Hund für seine Knochen benötigt. 2 -3 Eier in der Woche sind ein gutes Maß für eine ausgewogene Fütterung.

  • Öle

Zum einen, werden sie benötigt, um die fettlöslichen Vitamine aus der Grünfütterung zu lösen, zum anderen aber auch enthalten sie wichtige Fettsäuren, die der Hundeorganismus selbst nicht bilden kann. Namentlich sind das die Linolsäure (LA) und die alpha-Linolensäure (ALA). Das  Nervensystem, die Gehirnentwicklung, das Sehvermögen, die Fruchtbarkeit, der Hautzustand und ein intaktes Immunsystem benötigen alle diese beiden Stoffe, sonst kann es zu Problemen kommen. Öle sollten allerdings immer kaltgepresst hergestellt worden sein, sonst sind diese beiden Fettsäuren, auf die es ankommt zerstört.  Mehr zum Thema ungesättigte Fettsäuren können Sie hier nachlesen.

  • Obst und Gemüse

Es gibt einige giftige Gemüse- und Obstsorten für Hunde, die wir in einem anderen Artikel aufführen. Grundsätzlich sollte man das „Grünzeug“ immer pürieren, weil Hunde die Zellwände der Pflanzen nicht aufspalten können. Ihnen fehlt das Enzym dafür. Aus diesem Grund müssen wir die Wände mechanisch zerstören. Am besten gelingt es, wenn man das Obst bzw. Gemüse, Salat püriert oder in den Mixer gibt.

Unbedenkliches Obst & Gemüse sind:

Salat – Fenchel – Chinakohl – Gurke – Karotte – Sellerie – Kürbis – Mangold

  • Getreide und Kohlenhydrate

Bestimmte Getreidesorten können verfüttert werden, müssen aber nicht. Hier gibt es die absoluten Getreidegegner und die Befürworter. Ich persönlich verfüttere keines, habe aber auch einen Hund, der schnell an Gewicht zulegt. Bei schlechten Futterverwertern kann ein angemessener Zusatz von  Getreide oder Kohlenhydraten aber durchaus sinnvoll sein.

Allerdings sollte nie mehr als die Hälfte einer Mahlzeit aus Kohlenhydraten bestehen.

  • Leckerlis

Als Erziehungsmittel, Bestechung oder einfach ein kleines Liebesbeweis – kaum ein Hundehalter kommt heutzutage noch ohne Leckerli aus. Das Angebot im Fachhandel ist gigantisch, allerdings muss man auch hier sehr vorsichtig sein. „Kaustange mit Huhn“, „Pansenknochen“ oder „Cracker mit Käse“ hört sich zwar sehr gut an, liest man aber dann die Inhaltsangabe, stößt es mir das eine oder andere mal sauer auf.

Vorteile von B.A.R.F 

Eine Futterumstellung auf B.A.R.F. kann ihnen als Hundebesitzer vieles erleichtern, indem man z.B. mit der Gefahr von Futtermittelallergien, Unverträglichkeiten, Übergewicht oder anderen Krankheiten zu minimieren. Durch eine Ausschlussdiät können Sie selbst entscheiden, was letztendlich im Hundenapf landet, ebenso gibt Ihnen Frostfutter auch die Möglichkeit Ihrem Hund eine große geschmackliche Vielfalt zu bieten und die genaue Qualität des verwendeten Futters und dessen Zusammensetzung zu kontrollieren. 

Vorwissen ist gut!

Wenn Sie sich mit B.A.R.F. Hundefutter befasst haben sollten, werden Sie sicherlich auch drauf gestoßen sein, welche Freiheiten man in der Zusammenstellung hat und dass man dabei außerordentlich Kreativ sein kann. Man muss sich eben bewusst sein, dass man mit rohem Fleisch arbeiten wird und herausfinden sollte welches Fleisch dem Hund am besten bekommt. 

Eine gut abgestimmte B.A.R.F. Fütterung hat folgende Vorteile, welche sich auch in kürzester Zeit zeigen sollte: 

  • Ihr Vierbeiner sollte gesünder wirken und aktiver werden.  
  • Der Hund sollte weniger anfällig für Krankheiten und Allergien. 
  • Zahnbeschwerden bzw. Zahnstein werden verringert.  
  • Das Immunsystem sowie die Muskulatur Ihres Vierbeiners sollten gestärkt werden. 
  • Eine typische Magendrehung, welche durch ein schlechtes Kau-und Schluckverhalten ausgelöst wird, sollte auch drastisch verringert sein. 
  • Das Fell wird von innen gestärkt und glänzt nach außen hin und Parasiten sollten zukünftig nicht mehr vorzufinden sein. 

Nachteile und Risiken für das Tier 

Das füttern auf Basis von B.A.R.F, sollte nicht von Anfängern betrieben werden und falls doch, sollte man sich Rat von einem erfahreneren Hundebesitzer einholen. Als Anfänger hat man auf sehr viele Dinge zu achten, welche man ganz schnell übersehen kann und genau auf diese Art und Weise, können Sie ihrem Hund sehr schnell Schaden zufügen.  

Auch wenn das nicht in ihrer Absicht liegt… 

Im Grunde genommen ist es ohne weiteres möglich, mit selbsterstellten Rationen Hunde ausgewogen ernähren zu können. Allerdings sollte die Zusammenstellung passen, sonst laufen sie Gefahr den Hund mangels an Nährstoffen, nicht ernähren zu können. Eine bedarfsgerechte Ernährung entsprechend BARF-Kriterien erfordert tiefersitzende Kenntnisse zu Hunden allgemein.  

Falls Sie sich nicht sicher sind, ob ihre Rationen denn genügend gut zusammengestellt worden sind? Sie als Hundebesitzer können zu ihrem Tierarzt gehen und sich die Portionen näher begutachten lassen, umso herauszufinden ob die Nährstoffe im vollen Umfang mitverarbeitet worden sind. 

  • Bei einer zu eiweißreichen Fütterung können Tiere mit Alterserscheinungen und krankheitsbedingt Beeinträchtigungen der Leber- und Nierenfunktion Schaden nehmen. 
  • Junghunde sind empfindlich gegenüber Nährstoffmangel. 
  • Es können weitere Komplikationen entstehen wie z.B. Verstopfungen, Durchfall…